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Ein Jakobiten Outfit entsteht

Updated: Jan 11, 2022

In den schottischen Jakobitenaufständen von 1715, 1719 und 1745 versuchten die Anhänger des Hauses Stuart dieses zurück auf den britischen Thron zu bringen. Die Zeit der Rebellion von 1745 hat sich mein geschätzter Kunde für seine historische Darstellung ausgesucht, und mich im Sommer 2021 mit der Anfrage nach einer Jacke und Weste für einen Clansman kontaktiert.


Nun ist dies leider keine Epoche, mit der ich schon vertraut gewesen wäre, deshalb war erstmal Recherche erforderlich. Es stellte sich heraus, daß es gar nicht so viele Informationsquellen zur Garderobe der Highlander dieser Zeit gibt, wie ich es mir gewünscht hätte! Die Tracht der Highlander hatte ihre ganz eigenen Traditionen und Regeln und folgte nicht etwa der gängigen Mode der Zeit.

Einige Bilder und Anweisungen meines Kunden waren der Ausgangspunkt. Jacke und Weste sind hier vergleichsweise kurz (und die Jacke kürzer als die Weste), während in der Mainstream Herrenmode lange Jacken getragen wurden.


Beispiel eines schottischen Herrenanzugs um 1740s, aus der Sammlung des V&A


Basierend auf meinen Recherchen wurden die Schnittmuster auf die Maße meines Kunden angefertigt. Die Schnitte basieren auf Kleidung von einfachen Leuten, da die Highlands im 18. Jahrhundert eine eher arme Gegend waren. Wenige Originalkleidungsstücke der Zeit existieren noch.


Diese karierte Jacke aus Schottland, auch als “Culloden coat” bekannt, ist ein Beispiel für eine Highland Jacke um 1740-46. Dieses schöne Stück aus der Kelvingrove Art Gallery and Museum in Glasgow diente mir als Inspiration für das Ärmeldesign der Jacke.


Eine weitere Schwierigkeit in der Entstehung dieses Outfits: durch die Pandemie war es mir unmöglich persönliche Anproben durchzuführen! Unter normalen Umständen hätte ich eine Anprobe in Deutschland möglich gemacht, aber in Pandemie Zeiten war das leider nicht möglich! Und so mußte das Projekt Form annehmen ohne mich im selben Raum mit dem Träger zu befinden. Zwei Probestücke und ein paar Skype Anproben später waren die Schnitte dann endlich zu einem Punkt gereift, an dem die bestmögliche Paßform erreicht war.

Mein Kunde bestellte seine Materialien direkt aus Schottland, und so wurde ein Paket mit wunderbaren Tweed- und Karostoffen an mein Atelier geliefert.

Für beide Kleidungsstücke habe ich schweres ungebleichtes Leinen als Futter und Metallknöpfe gewählt.

Beide wurden mit handgenähten Details fertiggestellt und dann war es endlich soweit!


Es hat mir große Freude gemacht, an diesem Projekt arbeiten zu dürfen, denn es hat mir die Möglichkeit gegeben, Neues über eine sehr faszinierende Epoche zu lernen, und dabei etwas sehr schönes entstehen zu lassen!


Ich hoffe das Ergebnis gefällt Dir!

Hinterlass mir gerne einen Kommentar oder kontaktiere mich über das Kontaktformular.


Herzlichst,

Christina





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